Rugnarr aus der Messergasse

“Die Gerüchte fing an, als Oggrod behauptete, dass man mir nichts zu saufen geben darf, weil sonst alles in Flammen steht“, knurrte ich und lehnte mich zurück.

Ein Dag-Mur hatte mich gefragt, was wahr ist, von dem, was man über mich hörte. Ich schwenkte den rauen Tonbecher. Muffiges Flusswasser war darin. So wie jeden Tag. Gerüchte, Gerede, Gemunkel. „Als ob ich danach Flammen kotzen würde.“ Ich musterte die dunklen Fratzen um mich herum. Keiner der Dag-Mur oder Ushatar sah mir direkt in die Augen. Sie alle starrten ins funkensprühende Feuer, das auf den verwitterten Mauern von Bazur-Gund brannte.

Wie weit ist die Geschichte?

 

Das Muskript liegt der Agentur vor

Arbeitstitel: Rugnarr aus der Messergasse oder Rugnarr und der Flug der Krähe

Thema: Gruppendruck – Selbstfindung

Genre: High Fantasy

Lesestimmung: phantastisch- Skurril- Action-

Lesalter : 13- 15

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Rugnarr

Unauffälliges Orkweibchen das allen Fremden misstraut und kaum ein Wort spricht.

Besonders gut kann sie grimmig starren und Wachhalten, während alle andern feiern.

Sie hütet eifersüchtig die Silbermünze die ihr verliehen wurde obwohl ihr Rang es verbietet Silber bei sich zu tragen..

Orkin Rugnarr kommt aus den schlammigen Baracken ihrer Heimat an die Front, um eine Kriegerin zu werden und nicht in die Bruthöhlen zu müssen. Doch anders als ihre Mitstreiter ist sie weder besonders schlagfertig noch mutig. Während die anderen sich jederzeit aufspielen, um sich vor den Offizieren in ein gutes Licht zu stellen, steht sie Wache, pflegt die Waffen und erledigt alle Aufträge ohne zu murren.

Doch gerade Rugnarrs leise Art stich so heraus das die Offiziere des Clans sich einen Spaß darauf machen, an den Lagerfeuern Gerüchte über Rugnarr in die Welt zu setzen warum sie nicht spricht. Die Gerüchte verselbständigen sich und ziehen immer weitere Kreise. Bald ist Rugnarr überall bekannt für allerhand Heldentaten, für Nerven aus Stahl ihre Grausamkeit und versteckten Fähigkeiten.

Rugnarr genießt den unverhofften Ruf, der ihr Respekt einbringt, doch plötzlich will die Lagerkommandant sie bei ihrer Leibwache dabeihaben und Rugnarr weiß ganz genau, das sie in einer solchen Position nicht zögern darf und all das zeigen muss was bis jetzt nur aus Wörtern und Gerüchten bestand. Das weiß auch Urkash der mit Rugnarr zusammen in der Baracke war und ebenfalls ein Auge auf den Posten geworfen hat. Er setzt nun alles dran zu zeigen wie Rugnarr wirklich ist, um sie auszustechen, doch Rugnarr hat sich an den Respekt gewöhnt und versucht jetzt in ihre eigenen Fußstapfen zu steigen ohne unter dem Druck einen Fehler zu machen der vielleicht ihre ganze Kompanie das Leben kosten wird.

Was hat mich inspiriert die Geschichte zu schreiben?

Seitdem ich den Herr der Ringe gelesen habe, wusste ich irgendwie das ich tief in mir zu den Uruk-Hai gehöre. Jedes Mal wenn ich heute das Kapitel lese in dem Hauptmann Ugluk seine Truppe anpeitscht um ihre Beute in Sicherheit zu bringen, hoffe ich das es gut für sie ausgeht.

Wegen den Orks habe ich meine erste Geschichte geschrieben. Es waren peinliche Fanfictions in dem, die Uruks gewinnen.

In meinen Augen sind Orks die Außenseiter der Fantasy-Welt, sie können gar nicht anders, jeder starrte sie an und findet sie abstoßend. Und mir ging es damals genau so. Ich gehörte nirgends dazu, war ständig alleine und hatte nur meine Bücher.

Irgendwann wollte ich dann nicht mehr davon träumen das die Orks gewinnen. Ich wurde zu Rugnarr. Also wirklich. Kein Scherz. Ich meldete mich bei einer LARP Gruppe, die Orks spielten und wagte mich aus selbgewählter Isolation hinein ins Orklager. Ich, mit Rüstung und Hashat unter raue, laute Kerle. Die Shrak´kor haben in gewisser Weise mein Leben verändert. (Heut bin ich mit einem von Ihnen verheiratet.)

Einiges was Rugnarr im Buch erlebt, hab ich am eigenen Körper erfahren, anderes habe ich mir ausgedacht, um die Geschichte rund zu machen. Doch eines war mir wichtig: eine Geschichte zu erzählen, die es auch den Lesern erlaubt, in die Haut eines Orks zu schlüpfen. Die vielleicht Vorurteile abbaut und die Fremdkultur der unterschätzten Rasse zeig. Weil es manchmal einfach guttut die Haut zu wechseln und ein anderes Leben auszuprobieren. Mir haben die Orks geholfen ins Leben zurückzufinden. Wer weiß wobei sie euch helfen?

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Orkische Begriffe

Ränge bei den Shrak´Kor

Dalgum = namenloser Abschaum

Dag-Mur = junge Krieger

Ushatar = angesehner Soldat

Uff-Mur = Unteroffizier

Ku-Mur = Offiziere

Brock= stellvertretener Clanführer

Obrock= Clanführer

Sharogal = Heiler

Shirkû = Späher

Shatraug = Prophetin / Botin Kors.

Shatogar = Priester

Bal-Gris = Sprecher des Bündnisses

Die Clans der Ghâshum´krâk (Fünf Feuer)

1 Shrak´kor (Gemeinschaft der Krähe)

2 Gorûrz´urbh (Zäher Haufen)

3 Agon´hont (Abend Auge)

4 Irzbaltum (Sumpfläufer)

5 Dulughîs (Schnelle Waffen)

Weitere Begriffe:

Lob = Orkweibchen

Hashat= Orkische Waffe ähnlich einer Hellebarde

Zgurumhor = die Donnerbestie

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Shrak´kor

Bedeutet übersetzt „Die Gemeinschaft der mächtigen Krähe“ oder auch einfach nur „Gemeinschaft der Krähe“ und weist auf den Glauben des Orkclans hin aus dem Rugnarr stammt. Die Orks verehren Korr, eine blutrote Krähe die gefallene Brüder und Schwestern in die Schattensteppe trägt sofern sie zuvor die Krähen mit genug Blut und Futter versorgt haben. Das ein Shrak’Kor immer auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist und versucht so zu handeln das er am Ende am besten dasteht, versteht sich von selbst. Er lügt, betrügt, stiehlt, heuchelt, schleimt, mordet und verrät um das zu bekommen was er will, jedoch niemals innerhalb der Gemeinschaft. Loyalität gegenüber den andern Shrak´Kor ist das oberste Gebot.

Meine Ushatar Münzen

Meine Ushatar Münzen

 
 
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